Einbringung des Haushaltsplanentwurfs 2026: Wesentliche Eckdaten

Am heutigen Freitag, 10. Oktober, bringen Landrat Markus Möller und Kreiskämmerer Jochen Haas den Haushaltsentwurf 2026 des Landratsamts Göppingen in den Kreistag ein. Gekennzeichnet ist der Haushaltsplanentwurf von einem strikten Konsolidierungskurs, der es dem Landkreis ermöglichen soll, den Kreisumlagehebesatz bei konstanten 36,0% zu belassen. Der Haushalt 2026 ist von steigenden Ausgaben insbesondere im Bereich Jugend ...

Oct 11, 2025 IDOPRESS

Am heutigen Freitag,10. Oktober,bringen Landrat Markus Möller und Kreiskämmerer Jochen Haas den Haushaltsentwurf 2026 des Landratsamts Göppingen in den Kreistag ein. Gekennzeichnet ist der Haushaltsplanentwurf von einem strikten Konsolidierungskurs,der es dem Landkreis ermöglichen soll,den Kreisumlagehebesatz bei konstanten 36,0% zu belassen.

Der Haushalt 2026 ist von steigenden Ausgaben insbesondere im Bereich Jugend und Soziales,nicht vollständig gegenfinanzierten Aufgaben des Landes sowie dem Defizit des ALB FILS KLINIKUMS GmbH (AFK GmbH) geprägt. Diese Faktoren machen eine strukturelle Konsolidierung mit einer tiefgreifenden Aufgaben- und Standardkritik notwendig.

Der Landkreis bleibt seinem Zeitplan treu und bringt den Haushaltsentwurf – wie in den Vorjahren – im Oktober in den Kreistag ein. Dies ermöglicht den kreisangehörigen Städten und Gemeinden frühzeitig Planungssicherheit für ihre eigenen Haushaltsberatungen.

Einnahmen,Ausgaben und Kennzahlen – die Eckpunkte des Haushalts

Die Steuerkraftsumme der Städte und Gemeinden im Landkreis Göppingen steigt im Jahr 2026 auf rund 489,34 Mio. €,was einer Zunahme um 41,66 Mio. € bzw. +9,31 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Damit liegt der Landkreis über dem Landestrend (+4,4 %) sowie dem Durchschnitt der Landkreise im Regierungsbezirk Stuttgart (+4,5 %). Dies verdeutlicht,dass die Steuerkraft des Landkreises Göppingen im Vergleich zu anderen Landkreisen strukturell unterdurchschnittlich ist.

Der Kreisumlagehebesatz bleibt im Vergleich zum Vorjahr unverändert bei 36,0 %. Durch die Steigerung der Steuerkraftsumme erhöht sich das Kreisumlageaufkommen auf 176,2 Mio. €. Dies entspricht einem Kreisumlageaufkommen pro Einwohner von etwa 682 €.

Die ordentlichen Aufwendungen steigen um 5,64 Mio. € auf 454,6 Mio. € (+1,3 %). Ursächlich hierfür sind Steigerungen in den Bereichen Jugend und Soziales,Gesundheit und Personal. Auf der Ertragsseite ist ein Zuwachs um 14 Mio. € auf 453,8 Mio. € zu verzeichnen – vor allem durch das höhere Umlageaufkommen.

In der Summe schließt der Haushaltsplanentwurf 2026 im Ergebnishaushalt mit einem geringen negativen ordentlichen Ergebnis von -0,83 Mio. €. Dieses Defizit wird durch eine Entnahme in gleicher Höhe aus der Ergebnisrücklage ausgeglichen,sodass ein formal ausgeglichener Haushalt erreicht wird. Zum 31. Dezember 2025 beträgt die Ergebnisrücklage voraussichtlich 13,9 Mio. €. Nach der aktuellen Finanzplanung könnte sie bis 2029 auf rund 5 Mio. € sinken – was einen deutlichen Rückgang gegenüber dem Bestand zum 31.12.2022 beträgt,als die Ergebnisrücklage bei 78,25 Mio. € lag.

Sparen mit System – Konsolidierungsmaßnahmen und Finanzentwicklung

Zur Gewährleistung eines ausgeglichen Haushalts und damit eines genehmigungsfähigen Haushalts wurden im Haushaltsplanentwurf 2026 bereits 88 Konsolidierungsmaßnahmen mit einem Gesamtvolumen von 15,7 Mio. € eingeplant. Sie dienen der strukturellen Stabilisierung des Haushalts und ziele auf eine nachhaltige Reduzierung der laufenden Aufwendungen. Zu Beginn der Haushaltsaufstellung lag die Deckungslücke noch bei -17 Mio. € bis -19 Mio. €. Durch die Ergreifung der Konsolidierungsmaßnahmen konnte sie nahezu geschlossen werden.

Die Personalaufwendungen steigen um 2,6 Mio. € auf 76,9 Mio. €,bedingt durch Tarifsteigerungen und laufende Personalmaßnahmen. Im Sozialbereich wirken sich demografische Entwicklungen,steigende Fallzahlen und Preissteigerungen weiterhin stark auf den Haushalt aus.

Ein zentraler Punkt bleibt die wirtschaftliche Lage der ALB FILS KLINIKUM GmbH. Der Wirtschaftsplan 2026 schließt mit einem negativen Ergebnis von -10,2 Mio. €. Hiervon werden 1,2 Mio. € als Verlustvortrag durch den Landkreis erstmals nicht ausgeglichen. Dieser Verlustvortrag wird durch die Wirtschaftlichkeit des Klinik-Neubaus ab dem Jahr 2034 ausgeglichen. Für die Jahre 2026 bis 2029 werden bei der AFK GmbH kumulierte Fehlbeträge von 53,6 Mio. € auflaufen,die größtenteils durch den Landkreis zu tragen sind. Bereits im laufenden Jahr 2025 ist mit einem Defizit von -17,5 Mio. € zu rechnen.

Zur Finanzierung der geplanten Investitionen ist eine Darlehensneuaufnahme von 20,68 Mio. € vorgesehen. Insgesamt sind 43,18 Mio. € an neuen Krediten eingeplant,inklusive einer Nachfinanzierung von 22,5 Mio. € für den Klinikneubau,die an die AFK GmbH weiterverrechnet wird und somit kostenneutral bleibt.

Der Gesamtschuldenstand des Landkreises beträgt zum Jahresende 2026 voraussichtlich 283,3 Mio. € (ohne Ausleihungen an die AFK GmbH: 169 Mio. €). Nach Abschluss der Großprojekte ist eine Rückkehr zum Schuldenabbau vorgesehen.

Investieren mit Augenmaß – Schwerpunkte und Ausblick

Das Investitionsvolumen 2026 liegt bei 49,4 Mio. € und damit unter dem Vorjahreswert von 64,3 Mio. €. Der Rückgang ist vor allem auf die Fertigstellung größerer Projekte,insbesondere des Klinikneubaus,zurückzuführen. Der Schwerpunkt der Investitionen liegt auf der Ausleihung an die AFK GmbH zur Nachfinanzierung des Klinik-Neubaus mit 18 Mio. €,der Neubau der Bodelschwingh-Schule Geislingen mit 15 Mio. € sowie 1,83 Mio. € für Planungskosten und die Aufstockung des Neubaus der Bodelschwingh-Schule Göppingen. Weitere 5 Mio. € werden in die Kreisstraßen investiert sowie 2,3 Mio. € in den Schulbetrieb.

Die Kreisverwaltung beabsichtigt die Verabschiedung des Haushaltsplans 2026 im Kreistag am


12. Dezember 2025.

2025-10-10_PM_LKGP_Haushaltseinbringung 2026_Anlage 1_Haushaltsrede Landrat Möller

2025-10-10_PM_LKGP_Haushaltseinbringung 2026_Anlage 2_Konsolidierungsliste

PM  Landratsamt Göppingen Dezernat für Finanzen,Schulen und Beteiligungen

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