Sie werden für die Entwicklung von Materialien ausgezeichnet, die etwa Kohlendioxid aus der Luft filtern können: Susumu Kitagawa, Richard Robson und Omar Yaghi gewinnen den diesjährigen Chemie-Nobelpreis.
Bild vergrößern
Illustration der diesjährigen Nobelpreisträger Susumu Kitagawa,Richard Robson und Omar Yaghi (von links nach rechts): Die Auszeichnung ist mit umgerechnet rund einer Million Euro dotiert
Illustration: Niklas Elmehed / Nobel Prize Outreach
Die Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm hat bekannt gegeben,wer in diesem Jahr den Nobelpreis für Chemie erhält: Die Auszeichnung bekommen Susumu Kitagawa (Japan),Richard Robson (Australien) und Omar Yaghi (USA). Sie werden für die Entwicklung metallorganischer Gerüstverbindungen ausgezeichnet,die wie eine neue Form molekularer Baukästen funktionieren.
Die Forscher hätten molekulare Strukturen mit großen Hohlräumen geschaffen,durch die Gase und andere Chemikalien strömen können,hieß es. Diese Strukturen – metallorganische Gerüstverbindungen – können demnach genutzt werden,um Wasser aus Wüstenluft zu gewinnen,Kohlendioxid abzuscheiden,giftige Gase zu speichern oder chemische Reaktionen zu katalysieren.
Kitagawa wurde 1951 in Kyoto geboren,wo er auch heute noch tätig ist. Der 60 Jahre alte Omar Yaghi stammt aus Jordanien und forscht an der University of California. Der in Melbourne tätige Robson ist 88 Jahre alt.
Seit 1901 wurde der Chemie-Nobelpreis an 195 verschiedene Forscher vergeben. Zwei von ihnen erhielten ihn zweimal. Unter den Preisträgern waren bislang acht Frauen: etwa Marie Curie 1911,die die radioaktiven Elemente Polonium und Radium entdeckte,und die Forscherinnen Emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna,die den Preis 2020 für die Entwicklung einer Genschere erhielten.
data-area="text" data-pos="18">
Die feierliche Überreichung der Auszeichnungen findet traditionsgemäß am 10. Dezember statt,dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel. Bereits am 1. Oktober waren in Stockholm die diesjährigen Träger des Right Livelihood Awards bekannt gegeben worden,der gemeinhin als Alternativer Nobelpreis bezeichnet wird.
koe/dpa/AFP/Reuters