Auszeichnung in Stockholm Nobelpreis für Chemie geht an drei Materialforscher

Sie werden für die Entwicklung von Materialien ausgezeichnet, die etwa Kohlendioxid aus der Luft filtern können: Susumu Kitagawa, Richard Robson und Omar Yaghi gewinnen den diesjährigen Chemie-Nobelpreis.

Oct 11, 2025 IDOPRESS

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Illustration der diesjährigen Nobelpreisträger Susumu Kitagawa,Richard Robson und Omar Yaghi (von links nach rechts): Die Auszeichnung ist mit umgerechnet rund einer Million Euro dotiert

Illustration: Niklas Elmehed / Nobel Prize Outreach

Die Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm hat bekannt gegeben,wer in diesem Jahr den Nobelpreis für Chemie erhält: Die Auszeichnung bekommen Susumu Kitagawa (Japan),Richard Robson (Australien) und Omar Yaghi (USA). Sie werden für die Entwicklung metallorganischer Gerüstverbindungen ausgezeichnet,die wie eine neue Form molekularer Baukästen funktionieren.

Die Forscher hätten molekulare Strukturen mit großen Hohlräumen geschaffen,durch die Gase und andere Chemikalien strömen können,hieß es. Diese Strukturen – metallorganische Gerüstverbindungen – können demnach genutzt werden,um Wasser aus Wüstenluft zu gewinnen,Kohlendioxid abzuscheiden,giftige Gase zu speichern oder chemische Reaktionen zu katalysieren.

Maßgeschneiderte Materialien

»Metall-organische Gerüstverbindungen haben ein enormes Potenzial und eröffnen bisher ungeahnte Möglichkeiten für maßgeschneiderte Materialien mit neuen Funktionen«,erklärte Heiner Linke,Vorsitzender des Nobelkomitees für Chemie. Anwenden ließen sich die Erkenntnisse der Forscher etwa bei der Trennung schädlicher Chemikalien wie PFAS aus Wasser und dem Abbau von Arzneimittelspuren in der Umwelt.

Kitagawa wurde 1951 in Kyoto geboren,wo er auch heute noch tätig ist. Der 60 Jahre alte Omar Yaghi stammt aus Jordanien und forscht an der University of California. Der in Melbourne tätige Robson ist 88 Jahre alt.

Hoch dotierter Preis

Die renommierteste Auszeichnung für Chemiker ist in diesem Jahr mit insgesamt elf Millionen Kronen (rund einer Million Euro) dotiert. Die Auszeichnung geht zu gleichen Teilen an die Forscher.

Seit 1901 wurde der Chemie-Nobelpreis an 195 verschiedene Forscher vergeben. Zwei von ihnen erhielten ihn zweimal. Unter den Preisträgern waren bislang acht Frauen: etwa Marie Curie 1911,die die radioaktiven Elemente Polonium und Radium entdeckte,und die Forscherinnen Emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna,die den Preis 2020 für die Entwicklung einer Genschere erhielten.

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Party erst im Dezember

Am Donnerstag und Freitag folgen die Bekanntgaben der diesjährigen Nobelpreisträger für Literatur und für Frieden. Die Reihe endet am kommenden Montag mit dem von der schwedischen Reichsbank gestifteten sogenannten Wirtschaftsnobelpreis.

Die feierliche Überreichung der Auszeichnungen findet traditionsgemäß am 10. Dezember statt,dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel. Bereits am 1. Oktober waren in Stockholm die diesjährigen Träger des Right Livelihood Awards bekannt gegeben worden,der gemeinhin als Alternativer Nobelpreis bezeichnet wird.

koe/dpa/AFP/Reuters

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