Die Sanktionen für versäumte Termine beim Amt sind der vielleicht meistdiskutierte Teil der Bürgergeldreform. Für die Menschen könnte aber eine andere Regelung viel drastischere Folgen haben, befürchtet der Sozialverband Deutschland.
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Mietwohnungen in Berlin: Schnelle Umzüge oft schwierig
Foto: Jochen Eckel / IMAGO
Der Sozialverband Deutschland warnt vor negativen Folgen der geplanten Bürgergeldreform. So könnte die Abschaffung einer Karenzregelung für Wohnkosten viele Betroffene in ernste finanzielle Schwierigkeiten bringen,sagte Verbandschefin Michaela Engelmeier der Funke Mediengruppe.
»Es ist nachvollziehbar,dass keine Luxuswohnungen vom Amt gegenfinanziert werden sollen«,kommentierte sie die Pläne der Bundesregierung. Die Praxis zeige aber,dass schnelle Umzüge oft schwierig seien,gerade auf dem derzeit angespannten Wohnungsmarkt. Auch wenn die tatsächlichen Kosten höher seien,bleibe Betroffenen künftig nur noch der Regelbedarf für die Miete. »Entsprechend leer dürfte der Kühlschrank am Ende des Monats sein«,gab Engelmeier zu bedenken.
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Bisher wird die Angemessenheit der Kosten für die Unterkunft im ersten Jahr des Bürgergeldbezuges nicht geprüft. Die von der schwarz-roten Koalition geplante Reform sieht – unter anderem – den Wegfall dieser Karenzzeit vor.
mik/KNA