Kritischer Vorfall während Sturm »Amy« Ryanair-Maschine soll nur noch Sprit für sechs Minuten übrig gehabt haben

Ein Passagierjet von Ryanair geriet während des Herbststurms »Amy« vergangene Woche in eine brenzlige Lage. Drei Landeanflüge misslangen, beim vierten war der Treibstoff offenbar bereits äußerst knapp.

Oct 11, 2025 IDOPRESS

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Ryanair-Maschine am Flughafen Manchester (Symbolbild)

Foto: Leonid Faerberg / Russian Look / picture alliance

Als vergangene Woche das Sturmtief »Amy« über Europa hinwegfegte,strichen Fluggesellschaften in weiten Teilen des Kontinents zahlreiche Flüge. Ein Ryanair-Flug hob am 3. Oktober trotzdem ab und geriet auf seinem Weg von Pisa nach Prestwick in Schottland in ernste Schwierigkeiten.

Die Piloten hatten wegen des Unwetters Probleme,das Flugzeug sicher zu Boden zu bringen. Insgesamt drei Landeversuche wurden abgebrochen,wie etwa auf dem Flighttracker FlightAware

zu sehen ist – zwei davon an dem Flughafen an der schottischen Westküste sowie einer in Edinburgh.

Die Crew setzte einen Notruf ab und wich schließlich auf den Flughafen Manchester aus,wie unter anderem der britische »Guardian« berichtet. Nach fast viereinhalb Stunden in der Luft setzte das Flugzeug dort schließlich am Airport der englischen Stadt auf. Dort angekommen soll die Boeing 737-800 nur noch 220 Kilogramm Treibstoff an Bord gehabt haben,wie es in britischen Medien unter Berufung auf das Foto eines offenbar handschriftlich erstellten technischen Protokolls heißt.

Piloten mussten mehrmals scharf hochziehen

220 Kilogramm hätten wohl gerade mal noch für rund sechs Minuten Flugzeit gereicht. Dabei soll die Maschine,die von der zum Ryanair-Konzern gehörenden Malta Air betrieben wurde,die vorgeschriebene Reserve an Bord gehabt haben. Die EU schreibt vor,dass Verkehrsmaschinen bei der Landung üblicherweise noch mindestens Treibstoff für weitere 30 Minuten mitführen müssen.

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Die britische Luftaufsichtsbehörde hat laut »Guardian« inzwischen eine Untersuchung zu dem Vorfall eingeleitet. Die Behörde habe »mit den Ermittlungen und der Sammlung von Beweismaterial« begonnen,wie ein Sprecher zitiert. Die Fluggesellschaft Ryanair selbst äußerte sich laut der Zeitung unter Verweis auf die laufende Untersuchung nicht näher zu dem Fall. Man habe ihn aber den zuständigen Behörden gemeldet.

Für die Passagiere war es in jedem Fall ein turbulenter Flug. Ein Passagier schilderte der schottischen Lokalzeitung »Ayr Advertiser«,wie sie bei einem der Landeanflüge durchgeschüttelt worden seien und wie die Piloten die Maschine mehrmals wieder scharf hochziehen mussten. Den Ernst der Lage hätten die Passagiere jedoch erst mit der Ankunft in Manchester erkannt. Von dort aus ging es für sie schließlich per Bus nach Schottland,wo sie dann mit rund zehn Stunden Verspätung eintrafen.

apr

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